Montag, 25. April 2016

Tulpen, Narzissen, Hyazinthen: der Garten im April

FrühblüherFrühlingsgarten

Wenn der lange, dunkle Winter zu Ende geht, wird die Welt endlich wieder bunt. Zwiebelblumen in ihren fröhlichen und kräftigen Farben erfreuen unser Herz. Tulpen, Narzissen, Hyazinthen & Co. sind aber auch ein unverzichtbarer Bestandteil für immerblühende Beete. Denn sie lassen sich wunderbar als Begleiter von Sommerstauden pflanzen.

Im letzten Oktober habe ich nicht nur Krokusse im Rasen, sondern auch zahlreiche andere Frühjahrsblüher in die Staudenbeete gesetzt. Im Herbst, wenn das Laub der sommerblühenden Stauden noch die Beete füllt, sieht man, wo noch Platz für Zwiebelblumen ist. Ihr könnt sie direkt unter das herüberhängende Staudenlaub setzen. Wenn die verwelkten Stauden ganz früh im Jahr zurückgeschnitten werden, fällt Licht auf den Platz der Hyazinthen, Narzissen und Tulpen. Nun sehen die Beete etwas kahl aus, doch schon bald stoßen die Frühjahrsblüher an die Oberfläche und öffnen ihre Blütenkelche. Wenn Ihr unterschiedliche Sorten gepflanzt habt, erfreut Ihr Euch daran bis in den Mai.

Tulpen, Narzissen und Hyazinthen pflegen: Düngung und Rückschnitt


Stein Hochbeet mit ErdbeerenTulpen im Fass
NarzissenTulpen

Ich dünge meine Beete nur organisch. Anfang März bekommen alle eine großzügige Kompostgabe, vermengt mit Hornspänen. Die Pflanzen mögen keine Staunässe und freuen sich darum über einen lockeren und durchlässigen Gartenboden. Wenn der Frühling sehr trocken ist, solltet Ihr aber auch das Gießen nicht vergessen. Narzissen mögen es etwas feuchter als Tulpen, aber bei uns gedeihen sie gut gemeinsam im Beet.

Wenn die Blüten verwelkt sind, solltet Ihr die Blütenstängel abschneiden, damit die Energie der Pflanzen nicht in die Samenbildung fließt. Das Laub hingegen lasst Ihr so lange stehen, bis es richtig vertrocknet ist und entfernt es erst dann. Die Blätter helfen den Pflanzen bei der Bildung weiterer Zwiebeln, sodass sich der Bestand über die Jahre vergrößert.

Oft wird empfohlen, die Zwiebeln nach der Blüte aus der Erde zu nehmen und bis zum Herbst kühl und trocken einzulagern, vor allem, weil das vertrocknende Laub kein allzu schöner Anblick ist. Mir ist das zu viel Arbeit und ich lasse sie in der Erde. Habt Ihr die Zwiebeln im Herbst direkt unter das herüberhängende Laub von Stauden gesetzt, verdecken die im Frühling schnell austreibenden Stauden bald wieder die verwelkten Blätter die Zwiebelblumen.

Wer einen sehr sandigen Gartenboden hat, so wie wir, muss allerdings unter Umständen alle paar Jahre die Zwiebeln etwas nach oben setzen, da sie immer tiefer im Boden verschwinden. So machen Euch Eure Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und anderen Zwiebelblumen jahrelang Freude.

Tulpen - geschichtsträchtige Frühjahrsblüher


Erste, aus Persien stammende Schriftzeugnisse über Tulpen gibt es übrigens bereits aus dem 9. Jahrhundert. Von dort gelangten die Frühahrsblüher später nach Europa. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert, als sich Holland als Zentrum der Tulpen-Zucht etablierte, werden sie im Garten gepflanzt. Im Goldenen Zeitalter wurden Tulpen sogar zum Spekulationsobjekt. Während der so genannten Tulpenmanie stiegen die Preise für die Liebhaberobjekte reicher Bürger und Adliger teilweise in unglaubliche Höhen. 1637 bot sogar jemand 30.000 Gulden für drei Tulpenzwiebeln, das Zweihundertfache des damaligen Jahresdurchschnittseinkommens der Niederländer. Die Tulpenmanie gilt als erste ausführlich dokumentierte Spekulationsblase. Heute können wir uns zum Glück alle leisten, unseren Garten oder Balkon mit Tulpen zu verschönern.


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