Sonntag, 30. Oktober 2016

Anbauplan 2017: Frühkultur, Hauptkultur, Nachkultur


Aus Fehlern soll man bekanntlich lernen. Im letzten Jahr habe ich nach Gutdünken Saatgut eingekauft und vorgezogen. Einiges (Kohlrabi) ist nichts geworden, einiges war zu viel (Tomaten, Tagetes). Effizient habe ich die Anbaufläche auch nicht genutzt, da ich erst im Mai überhaupt Gemüse ausgepflanzt habe. Die Wildtomaten, die gegen Bräunfäule resistent sind, waren wirklich sehr lecker. Fürs Hochbeet aber auch überhaupt nicht geeignet, da sie so sehr wuchern, dass man eigentlich eine Machete bräuchte, um hindurch zu kommen. Dadurch konnte ich die Früchtchen im Innern gar nicht richtig ernten. Die Auberginen im Gewächshaus habe ich bereits als vorgezogene Pflanzen gekauft. Die sind auch ganz gut gekommen, trugen dann aber je nur eine kleine Frucht.

Im nächsten Jahr werde ich also planvoller vorgehen - was natürlich keine Garantie ist, dass dann auch alles gelingt. Hier seht Ihr meinen Anbauplan für Anfang/Mitte März:

Anbauplan Frühkultur


Unsere Anbaufläche haben wir mit den Pflanzsteinen und den zwei neuen Hochbeeten im hinteren Gartenteil deutlich erweitert. Ungefähr 40 Kohlrabis und 25 Rettiche versuche ich ab Mitte Februar vorzuziehen (wollen wir hoffen, dass es diesmal klappt - ich habe diesmal speziell für die frühe Kultur geeignete Sorten gekauft). Ab Mitte März kommen sie dann ins Gewächshaus und in die Hochbeete und werden mit Vlies abgedeckt. So nutze ich die Hochbeete gleichzeitig als Frühbeete. Alles andere wird Anfang bis Mitte März direkt gesät.

Diese Gemüsesorten eignen sich unter anderem deshalb so gut für die Frühkultur, weil sie nicht viel Zeit bis zur Erntereife brauchen und die Beete damit im Mai wieder frei werden für die Hauptkultur.

Anbauplan Hauptkultur


Wenn nicht mehr mit späten Frösten zu rechnen ist - und das ist in der Regel nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall - kommen die wärmeliebenden Sorten in die Beete. Drei Tomatenpflanzen (bzw. ein paar mehr; etwas Ausfall hat man ja dann doch mal), 8 Töpfe Basilikum und 4 Kohlrabi Superschmelz, eine spätere Sorte, werde ich ab Ende März/Anfang April zu Hause vorziehen. Die Tomaten kommen wieder ins Tomatenhaus. Hoffen wir, dass sie es vertragen, wieder am gleichen Standort zu stehen. Gurken mögen es auch schön warm und geschützt, deswegen säe ich sie ins Gewächshaus. Die Kürbisse brauchen sehr viel Platz. Zu zweit im Beet wird es schon recht eng. 

Ein weiteres Kürbisbeet wollen wir im vorderen Gartenteil anlegen. Das Kletterrosenbeet wird dafür etwas reduziert. Die Kletterrose bleibt zwar, aber die Strauchrose und die Wildrose im selben Beet werden wir entsorgen und stattdessen das alte Klettergerüst von Kürbissen beranken lassen. 

Die Gemüsepflänzchen wollen natürlich auch bestäubt werden. Deswegen wachsen im Frühjahr bunte Frühjahrsblüher rund um den Brunnen zwischen den neuen Hochbeeten. Im Mai säe ich dann eine Bienen- und Schmetterlingsweide aus. Die Pflanzsteine beherbegen ab Mai keine Radieschen mehr, sondern Lupinen, Sonnenblumen, Tagetes und Ringelblumen.


Nachkultur


Für die Nachkultur habe ich keinen exakten Plan aufgestellt, denn viele Gemüsesorten tragen bis spät in den Herbst. Nur die Erbsen tausche ich im Spätsommer gegen Endivien. Die Blattsalate werden einfach regelmäßig nachgesät. Alles, was dann im Herbst beerntet ist, kann noch durch Frostverträgliches wie Spinat ersetzt werden.

Kartoffeltürme


Die Kartoffeln laufen nicht in der Planung der Hochbeete mit, denn im nächsten Jahr möchte ich mir zwei einfache Kartoffeltürme bauen. In diesem Jahr hatte ich die Erkenntnis, dass Kartoffeln für das normale Hochbeet nicht optimal geeignet sind, da man nur begrenzt anhäufeln kann. Anders beim Kartoffelturm, mit dem man in die Vertikale geht, regelmäßig anhäufelt und damit den Ertrag der Kartoffelpflanzen optimiert.

Waldmeister, Bärlauch und Rhabarber


In die schattigere Ecke hinter dem Haus säe ich außerdem großflächig Bärlauch und Waldmeister. Es war übrigens ziemlich schwer, Waldmeistersamen zu bekommen. In den großen Versandgärtnereien sind sie vergriffen, aber ich habe doch noch eine Quelle gefunden. Waldmeister und Bärlauch als Waldkräuter mögen es schattiger, Rhabarber eigentlich nicht so sehr. Ich habe allerdings an verschiedenen Stellen gelesen, dass Rhabarber auch mit etwas Schatten zurechtkommt. Daher muss man das wohl eher als Experiment betrachten.

Ihr seht also: Diesmal ist alles besser geplant. Schief gehen kann natürlich immer etwas. Allein schon deswegen, weil wir nie wissen, wie warm oder kalt es im kommenden Jahr wird, wie viel es regnet, ob es Spätfröste gibt und und und. Und auch, wenn man noch so gut plant - alle Regeln der Fruchtfolge und Mischkultur unter einen Hut zu bringen und dann auch noch dem eigenen Gartenboden gerecht zu werden (bei uns durch die Hochbeete etwas besser zu kontrollieren), ist gar nicht so einfach. Drücken wir uns also gegenseitig die Daumen für eine gute Gemüsesaison auch im nächsten Jahr!

Buchtipp für die Beetplanung:


Ich habe das Buch hier schon ein paar Mal zu verschiedenen Themen empfohlen. Es ist aber auch einfach meine Gartenbibel:
  • Heistinger, Andrea/Arche Noah (2013): Das große Biogartenbuch. Ein dicker Wälzer und prima Nachschlagewerk für den Nutzgarten, wenn man schon ein paar Gartenvorkenntnisse hat. Hier habe ich viel recherchiert. Das Buch hat übrigens den Deutschen Gartenbuchpreis als bester Ratgeber erhalten.
Hier findet Ihr unter anderem die richtigen Pflanzabstände für alle Gemüsesorten, auf deren Grundlage Ihr die Aufteilung der Beete vornehmen könnt und wisst, wie viel Saatgut Ihr besorgen müsst. Auch, welche Gemüsesorten sich gut verstehen und welche nicht, wann Ihr was vorzieht, sät oder pflanzt und erntet, darüber gibt Euch die Gartenbibel Auskunft!


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