Donnerstag, 22. Dezember 2016

Waschbär-Klo

Quelle: Wikipedia, Foto von Quartl, Creative Commons Lizenz

Oh je. Ich meine es ja ganz ernst mit dem naturnahen Garten und dem Refugium für Wildtiere. Aber neben Vögeln, Eidechsen und anderen Nützlingen fühlt sich bei uns auch ein anderer Geselle sehr wohl: der Waschbär. Niedlich sind die kleinen Kerle mit der Maske. Leider aber auch sehr aggressiv, wenn man ihnen zunahe kommt. Deswegen ist mir bisher noch kein Foto von unserem  unerwünschten Mitbewohner gelungen. Im letzten Jahr habe ich ihn einmal in der Dämmerung überrascht. Hinter dem Haus sah ich plötzlich den Schatten eines Tieres unter der Forsythien-Hecke. Ich hielt das Tier zunächst für eine Katze, bis es aus der Hecke kroch und mich anfauchte. Vorsichtig legte ich den Rückwärtsgang ein und schlich mich vondannen. Frodo muss den Waschbären schon von weitem gewittert haben. Er weigerte sich nämlich vorübergehend, hinters Haus zu gehen, der kleine Angsthase.


Der Waschbär hat uns schon des Öfteren die Terrasse verwüstet, den Fischfutterbeutel aufgerissen, den Rhododendrondünger gefressen, einen Blumentopf umgeschmissen. Im Sommer schläft er auch sehr gerne auf unserem Terrassensofa. Wir haben ihn noch nie in flagranti ertappt, aber am Morgen sind allzu oft die Kissen und das Laken zerwühlt und die Pfotenabdrücke auf dem Stoff sind noch klar erkennbar.

Der Waschbär ist übrigens ein Migrant, der usprünglich aus Nordamerika nach Europa gekommen ist. Heute gilt er als heimische Tierart, denn in den letzten Jahrzehnten hat er sich rasant verbreitet. In den 1930er entließ ein hessisches Forstamt am Edersee zwei Paare "zur Bereicherung der heimischen Tierwelt" in die Freiheit. Diese vier Bären und einige weitere Tiere, die 1945 einer Berliner Pelzfarm entflohen, sind die Ureltern der heute etwa 600.000 bis 800.000 in Deutschland lebenden Waschbären. Wahnsinn!

Damit sich der Waschbär nicht in Haus und Garten einrichtet, empfehlen verschiedene Seiten im Netz zum Beispiel, glatte Manschetten an Rohren und Bäumen anzubringen und alle Öffnungen des Hauses sicher zu verschließen. Ein verschlossener Thermokomposter sei einem offenen Gitterkomposter vorzuziehen. Tja. Wir haben ja nun beides. Und leider hat der Waschbär sich in unserem Thermokomposter, wo es schön warm und kuschelig ist, sein Klo eingerichtet. Unser Waschbär ist schließlich nicht blöd und kann Türen und Klappen öffnen. Im neuen Jahr müssen wir hier unbedingt aktiv werden. Habt Ihr Tipps für uns? Vielleicht Schlösser an den Kompostern anbringen?


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